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49 Stunden.
Dann ist wieder ein Lebensabschnitt zu Ende, ein Neuer beginnt.
Der achte Umzug innerhalb von 10 Jahren.
Die längsten Zeitspannen 24, manchmal nur einige wenige Monate.
Immer lukrativ oder zumindest interessant scheinenden Stellen entgegen, gelegentlich auch einer Beziehung zuliebe oder zu Ende.
Manchmal fühlt sich das Nomadisieren nach "zu viel" an. Gelegentlich wird der Wunsch nach etwas, das man wirklich ein "Zuhause" nennen kann groß.
Wenn die Orte an denen man wirkt alle lediglich "Durchgangsstation" zu sein scheinen, ist es reichlich sinnfrei, sich etwas wie ein "Heim" schaffen zu wollen.
Andererseits, es ist aufregend.
Ich habe in den letzten 10 Jahren mehr gesehen und erlebt, als viele Andere in ihrem ganzen Leben.
Monotone, verwurzelte Sicherheit versus dynamischer Ungewissheit.
Suum cuique. Oder so wie man es sich eben macht.
Dem Grunde nach ist es nicht schlecht. Manchmal fühlt es sich eben sehr anstrengend an, gelegentlich bin ich es leid.
Gelegentlich.
Aber eigentlich, ja, eigentlich bin ich ganz zufrieden damit.

Das Ende
Der Herr Bildungsreferent ist ab sofort ein gewesener.
Oooooch wie schade.

Mein Ausstand
Zitat aus der Rundmail:
Nach nunmehr zwei Jahren Spaß und Abenteuer zwischen Regionalentwicklung und Räumebuch wird es Zeit, neuen Ufern entgegenzustreben.
Abhängig vom Blickwinkel ist dies Grund und Anlass entweder für Wermut und bitteres Brot oder Sekt und Kaviar.
Ich habe mich für die goldene Mitte entschieden.
Daher gibt es nach Ende der Abteilungsbesprechung im Aquarium (406) Brezeln, Brötchen und Kaffee....


Eben wurde ich von Frau S. gefragt, ob ich denn jetzt Abschiedsgefühle hegen würde.
Frau S. ist schon ganz ok, deswegen habe ich über meine Antwort nachgedacht und ihr geantwortet "Ganz ehrlich? Nein."
Sie daraufhin "So überhaupt garnicht?"
Ich dachte nochmals einen Wimpernschlag lang nach und sagte zu ihr: "Naja, vielleicht doch. Es ist so wie nach zwei Jahren aus dem Krankenhaus entlassen zu werden."
Sie war sprachlos.

Ich bin "Frei".
Gut.
Schlimm.
Gut.

Jetzt gehe ich los und genehmige mir einen Mai-Tai.

Hallo neuer Lebensabschnitt.

Hätte ich genügend Geld, dann würde ich nicht arbeiten gehen.
Nun habe ich aber nicht genug, um davon in Anstand - oder das was ich darunter verstehe - zu leben, also muss ich arbeiten gehen.

Jetzt sitze ich also hier und langweile mich endlos, unsäglich, unaussprechlich und vergeude meine Zeit damit den Anschein aufrecht zu erhalten etwas zu tun zu haben.
Meinem Nachfolger geht es mittlerweile ebenso. Noch nicht ganz genau so, denn er wurde ja erst von mir eingearbeitet und es fehlt ihm noch die Routine, das mistige, banale, belanglose Alltagsgeschäft das wir nicht an die weisungsgebundenen Mitarbeiter weiterdelegieren können zu erledigen; aber mit ein wenig Übung für den Kleinkram wird auch er bald viel Zeit haben sich angeödet zu fühlen.
Er hat schon angekündigt, wenn ich ab Mittwoch nächster Woche nicht mehr da bin, und wir die Zeit verquatschen können, dann nimmt er sich was zu lesen mit. Damit kann er dann die Zeit füllen in der er nicht nach einer anderen Stelle sucht. Er ist erst seit ca. 10 Wochen bei uns.

Gemessen an dem, was mir hier an Arbeitsleistung abverlangt wird bin ich zwar heillos überbezahlt; gemessen an dem was ich kann jedoch lächerlich unterbezahlt und gnadenlos unterfordert.
Wie sehr wünsche ich mir, wenn ich schon pro Tag mindestens 8 Stunden meines Lebens verschleudern muss, dass ich zumindest gelegentlich auch mal bis an die Grenze meiner Fertigkeiten kommen könnte.
An die Obergrenze meiner Fertigkeiten, nicht an die Untergrenzen meiner Frustrations- und Deprivationstoleranz.

Vor 5 Minuten stand ich vor dem Gebäude und rauchte.
Zwei Männer kamen durch die Drehtür nach draußen, einer zündete sich eine Zigarette an, schaute zu mir und hub an zu sprechen: "Ich habe gehört, sie sind bald weg?".
Nun kenne ich keinen der beiden, aber anscheinend bin ich ihnen nicht unbekannt. "Öhm.... ja. Wieso?".
Der mit der Zigarette erklärte: "Ja, Frau A. hat uns das vorhin erzählt... Hier ist aber in letzter Zeit ein ganz schöner Wechsel.".
Wenn es Frau A. erzählt hat, dann ist´s in Ordnung. Frau A. gehört zu der erlesenen halben Handvoll, mit denen ich hier per Du bin.
"Ja. Noch vier Tage, dann bin ich weg. Ist zu eng hier."
"Dann haben wir bei der nächsten Feierstunde ja gar keine Security mehr..." grinst mich der ohne Zigarette an.
Im Gespräch stellt sich heraus, dass auch diese beiden Herren mich an der letztjährigen Feierstunde für den Chef der Security hielten, bevor sie erfuhren, wer bzw. was ich wirklich bin.
Bei den Sekretärinnen im Nebengebäude habe ich - wie mir mal als Geheimnis verraten wurde - den Spitznamen "Russeninkasso". Da gefällt mir "Security" irgendwie besser.

 

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