Am Wochenende hätte ich noch 20 Telefonate führen müssen.
Ich bin mit dem Zeitplan im Verzug.
Statt dessen sitze ich am Computer und übergebe mich in´s Netz.
Aber, es ist nicht mein Projekt. Kopflos, planlos, ohne Aussicht auf Erkenntnisgewinn. Ich mag es nicht. Trotzdem muß ich es machen.
Meine Freundin meint, mein Telephonverhalten habe sich verändert. Es fehlt das Verständnisvolle in meiner Stimme; es klinge nur noch genervt.
Ist ja auch kein Wunder. Körperlose Stimmen und die Aufzeichnung ihres Gesprochenen. Immer wieder was Neues, aber ewig die gleichen Geschichten und immer die gleichen impliziten Fragen, die ich nicht beantworten kann. Ich weiß nicht warum gerade sie eine Hand verloren haben. Ich weiß nicht, warum gerade ihr Knie versteift werden musste. Ich weiß nicht warum gerade ihnen der Unfall passiert ist. Wenn mal wirklich was "Interessantes" dabei ist, und ich mich dazu hinreißen ließe außer Daten zu sammeln auch darauf einzugehen -nicht vergessen, das Gespräch wird aufgezeichnet, nichst sagen, was die Untersuchungsergebnisse beeinflussen könnte!- wäre es den Leuten auch nicht recht. Sie wollen nicht bewältigen, und Hilfe beim verdrängen mag ich ihnen nicht gewähren. Wenn der Leidensdruck, sich der Sache zu stellen groß genug ist, dann sehen wir uns vielleicht. Darin bin ich dann wieder wirklich gut.
Aber am Telephon, das ist nicht so mein Ding.
Fast vermisse ich die Leichen. Die waren nicht so begierig auf Mitleid. Aber sie haben auch strenger gerochen.
Meine Ex-Frau meinte, ich hätte einen guten Kinderpathologen abgegeben.(Manchmal hat sie mir auch vorgeworfen ich könnte schon längst Oberarzt sein.... einer der Gründe, warum es nach 12 Jahren zu Ende war....ich eigne mich nicht zum Fleischklempner) Gegenüber schrecklichen Dingen bin ich ziemlich "robust".
All die "kleinen Tragödien" sind es, die einen Fressen.
Ich bin mit dem Zeitplan im Verzug.
Statt dessen sitze ich am Computer und übergebe mich in´s Netz.
Aber, es ist nicht mein Projekt. Kopflos, planlos, ohne Aussicht auf Erkenntnisgewinn. Ich mag es nicht. Trotzdem muß ich es machen.
Meine Freundin meint, mein Telephonverhalten habe sich verändert. Es fehlt das Verständnisvolle in meiner Stimme; es klinge nur noch genervt.
Ist ja auch kein Wunder. Körperlose Stimmen und die Aufzeichnung ihres Gesprochenen. Immer wieder was Neues, aber ewig die gleichen Geschichten und immer die gleichen impliziten Fragen, die ich nicht beantworten kann. Ich weiß nicht warum gerade sie eine Hand verloren haben. Ich weiß nicht, warum gerade ihr Knie versteift werden musste. Ich weiß nicht warum gerade ihnen der Unfall passiert ist. Wenn mal wirklich was "Interessantes" dabei ist, und ich mich dazu hinreißen ließe außer Daten zu sammeln auch darauf einzugehen -nicht vergessen, das Gespräch wird aufgezeichnet, nichst sagen, was die Untersuchungsergebnisse beeinflussen könnte!- wäre es den Leuten auch nicht recht. Sie wollen nicht bewältigen, und Hilfe beim verdrängen mag ich ihnen nicht gewähren. Wenn der Leidensdruck, sich der Sache zu stellen groß genug ist, dann sehen wir uns vielleicht. Darin bin ich dann wieder wirklich gut.
Aber am Telephon, das ist nicht so mein Ding.
Fast vermisse ich die Leichen. Die waren nicht so begierig auf Mitleid. Aber sie haben auch strenger gerochen.
Meine Ex-Frau meinte, ich hätte einen guten Kinderpathologen abgegeben.
All die "kleinen Tragödien" sind es, die einen Fressen.
Randolph Carter - am Mo, 19. Jul. 2004, 16:58