Die Spielbank in Baden-Baden ist eine der Schönsten in ganz Deutschland. Und ich kenne einige. Baden-Baden hat mir am Besten gefallen.
Wenn schon Titanic, dann Erster Klasse.
Eine zeitlang bin ich oft nach Baden-Baden gefahren.
Werktags.
Am Wochenende waren da zu viele Proleten. "Mal in die Spielbank schauen... hihihi.... 10 Mark verspielen.... kicher....". Billiger Anzug, dazu weiße Socken. Die Friseuse hat sich extra gestylt und zum Minirock die gute Bluse mit dem aufgestickten Bärchen aus Flitter angezogen.
Unter der Woche war kein Gedrängel, und die Klientel war eine ganz andere: echte Spieler.
Ich bin nach Baden-Baden gefahren und habe an einem Abend das verspielt, wofür andere einen Monat -oder auch länger- hart arbeiten müssen. Manchmal auch gewonnen. "Martingale pour la Roulette".
Unter´m Strich immer verloren.
Aber, je höher der Einsatz, um so mehr Adrenalin. Der Versuch das Glück zu zwingen. Das klappt nicht. Das Unglück überlisten. Solange man spielt geht das.
Die einzige Zeit, in der man noch merkt, dass man lebt. In der es überschäumende Gefühle gibt. Giftig. Aber wenigstens überhaupt.
Irgendwann -1995? Auf jeden Fall zu spät- habe ich mich auf die Sperrliste setzen lassen.
Wenn schon Titanic, dann Erster Klasse.
Eine zeitlang bin ich oft nach Baden-Baden gefahren.
Werktags.
Am Wochenende waren da zu viele Proleten. "Mal in die Spielbank schauen... hihihi.... 10 Mark verspielen.... kicher....". Billiger Anzug, dazu weiße Socken. Die Friseuse hat sich extra gestylt und zum Minirock die gute Bluse mit dem aufgestickten Bärchen aus Flitter angezogen.
Unter der Woche war kein Gedrängel, und die Klientel war eine ganz andere: echte Spieler.
Ich bin nach Baden-Baden gefahren und habe an einem Abend das verspielt, wofür andere einen Monat -oder auch länger- hart arbeiten müssen. Manchmal auch gewonnen. "Martingale pour la Roulette".
Unter´m Strich immer verloren.
Aber, je höher der Einsatz, um so mehr Adrenalin. Der Versuch das Glück zu zwingen. Das klappt nicht. Das Unglück überlisten. Solange man spielt geht das.
Die einzige Zeit, in der man noch merkt, dass man lebt. In der es überschäumende Gefühle gibt. Giftig. Aber wenigstens überhaupt.
Irgendwann -1995? Auf jeden Fall zu spät- habe ich mich auf die Sperrliste setzen lassen.
Randolph Carter - am Do, 29. Jul. 2004, 11:55 - Rubrik: Z_HirnAmputiert
Umgeben von schwarzem Leder, die sonore Vibration des 3-Liter V6 allgegenwärtig, mit 200 durch die Nacht über die Autobahn
gleiten und dabei Musik hören.
5 Meter sanft und schnell gleitendes "Herrenzimmer" in welchem selbst die Armauflage der Mittelkonsole elektrisch verstellbar ist. Schimmernde Wurzelholz-Intarsien wo kein leise knarzendes Leder ist.
Aus der Bose-Soundanlage die Musik, so laut, dass man sie nicht nur hört, sondern im ganzen Körper fühlt; die Höhen in den Zähen, die Bässe im Bauch. Nicht nur eingehüllt, sondern durchdrungen von Tönen. Slipping der "Nine Inch Nails" oder Mother Russia von "Sisters Of Mercy". Das waren für mich immer Momente intensiven Erlebens. Ganz von der Musik vereinnahmt und mitgerissen. Begeistert, erregt. Ein vollkommener Moment.
Und jetzt? Ich bin nach Hause gefahren, habe Musik gehört. Sie hat mich kaum berührt. Kein Flow.
Flacher Affekt. Sehr beunruhigend.
Nebenbei habe ich festgestellt, dass ich überhaupt seit einiger Zeit so gut wie nie Musik höre. Zuletzt war ich ein wenig begeistert, als ich Helium Vola und "Janus" zu hören bekommen habe. Das hat mich berührt. Bedenklich.
Das letzte Mal, dass ich derart empfunden habe ist schon lange her. Länger als 10 Jahre. Regelmäßig auf dem Weg nach Baden-Baden. Auf den Spuren von Dostojewski.

5 Meter sanft und schnell gleitendes "Herrenzimmer" in welchem selbst die Armauflage der Mittelkonsole elektrisch verstellbar ist. Schimmernde Wurzelholz-Intarsien wo kein leise knarzendes Leder ist.
Aus der Bose-Soundanlage die Musik, so laut, dass man sie nicht nur hört, sondern im ganzen Körper fühlt; die Höhen in den Zähen, die Bässe im Bauch. Nicht nur eingehüllt, sondern durchdrungen von Tönen. Slipping der "Nine Inch Nails" oder Mother Russia von "Sisters Of Mercy". Das waren für mich immer Momente intensiven Erlebens. Ganz von der Musik vereinnahmt und mitgerissen. Begeistert, erregt. Ein vollkommener Moment.
Und jetzt? Ich bin nach Hause gefahren, habe Musik gehört. Sie hat mich kaum berührt. Kein Flow.
Flacher Affekt. Sehr beunruhigend.
Nebenbei habe ich festgestellt, dass ich überhaupt seit einiger Zeit so gut wie nie Musik höre. Zuletzt war ich ein wenig begeistert, als ich Helium Vola und "Janus" zu hören bekommen habe. Das hat mich berührt. Bedenklich.
Das letzte Mal, dass ich derart empfunden habe ist schon lange her. Länger als 10 Jahre. Regelmäßig auf dem Weg nach Baden-Baden. Auf den Spuren von Dostojewski.
Randolph Carter - am Do, 29. Jul. 2004, 01:57 - Rubrik: Z - ZeitMaschinE
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...aber die Erinnerung spukt gerade ziemlich penetrant durch meinen Kopf. Vermutlich getriggert durch irgendwas, das ich beim stöbern in den anderen WebLogs gelesen habe.....
Zu unserem "4-jährigen Jubiläum" habe ich meiner damals zukünftigen Ex-Frau -wir waren noch nicht verheiratet- einen Strauß mit 48 Baccarat-Rosen geschenkt. Für jeden Monat, den wir bis dahin zusammen waren eine Rose.
In dieser Zeit habe ich ziemlich gut verdient und Geld spielte (fast) keine Rolle. Ich brachte ihr oft Blumen mit; hatte eine Kundenkarte bei "meinem" Floristen. Die haben sich immer gefreut, wenn ich zur Tür reinkam. War für die ein gutes Geschäft; Einzugsermächtigung vom Konto - dann musste ich mich nicht um die Rechnungen kümmern und konnte ganz spontan sein.
Manchmal, einfach weil mir danach war ihr eine kleine Freude zu machen, ohne besonderen Anlass, schickte ich ihr per Blumenkurrier einen Strauß nach Hause. Nichts spektakuläres. Bloß ein Strauß Sommerblumen.
Es machte den Eindruck, als würde sie sich schon ziemlich darüber freuen. Sie hat es ganz gern ihren Freundinnen erzählt, die vor Neid fast geplatzt sind, weil deren lahmarschigen Lebensabschnittsgefährten kaum zu ´nem Geburtstag ein paar traurige Nelken vom Supermarkt beschafft haben.
An unserem 4-jährigen hat sie mir dann "gebeichtet": "Du, ich muß dir was sagen; eigentlich mag ich keine Schnittblumen..."
Na, sowas hört man doch gerne. Nach dem zweiten oder dritten Mal wäre es überhaupt kein Problem gewesen. Aber nach der langen Zeit?! Ich kam mir auch überhaupt nicht vor wie jemand, der sich vier Jahre lang zum Trottel gemacht hat.
Ich bin nachtragend, und wenn beleidigt, dann richtig. Ist ein Thema "durch", dann von Dauer.
Von dem Tag an gab es keine Blumen mehr.
Ein paar Jahre später hat sie sich dann irgendwann mal beschwert, ich würde ihr nie Blumen mitbringen.
So ein Pech aber auch.
Zu unserem "4-jährigen Jubiläum" habe ich meiner damals zukünftigen Ex-Frau -wir waren noch nicht verheiratet- einen Strauß mit 48 Baccarat-Rosen geschenkt. Für jeden Monat, den wir bis dahin zusammen waren eine Rose.
In dieser Zeit habe ich ziemlich gut verdient und Geld spielte (fast) keine Rolle. Ich brachte ihr oft Blumen mit; hatte eine Kundenkarte bei "meinem" Floristen. Die haben sich immer gefreut, wenn ich zur Tür reinkam. War für die ein gutes Geschäft; Einzugsermächtigung vom Konto - dann musste ich mich nicht um die Rechnungen kümmern und konnte ganz spontan sein.
Manchmal, einfach weil mir danach war ihr eine kleine Freude zu machen, ohne besonderen Anlass, schickte ich ihr per Blumenkurrier einen Strauß nach Hause. Nichts spektakuläres. Bloß ein Strauß Sommerblumen.
Es machte den Eindruck, als würde sie sich schon ziemlich darüber freuen. Sie hat es ganz gern ihren Freundinnen erzählt, die vor Neid fast geplatzt sind, weil deren lahmarschigen Lebensabschnittsgefährten kaum zu ´nem Geburtstag ein paar traurige Nelken vom Supermarkt beschafft haben.
An unserem 4-jährigen hat sie mir dann "gebeichtet": "Du, ich muß dir was sagen; eigentlich mag ich keine Schnittblumen..."
Na, sowas hört man doch gerne. Nach dem zweiten oder dritten Mal wäre es überhaupt kein Problem gewesen. Aber nach der langen Zeit?! Ich kam mir auch überhaupt nicht vor wie jemand, der sich vier Jahre lang zum Trottel gemacht hat.
Ich bin nachtragend, und wenn beleidigt, dann richtig. Ist ein Thema "durch", dann von Dauer.
Von dem Tag an gab es keine Blumen mehr.
Ein paar Jahre später hat sie sich dann irgendwann mal beschwert, ich würde ihr nie Blumen mitbringen.
So ein Pech aber auch.
Randolph Carter - am Fr, 23. Jul. 2004, 11:42 - Rubrik: A_NebenSache
Randolph Carter - am Di, 20. Jul. 2004, 15:57 - Rubrik: D - DiNgenS
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